Verbesserung der Spermienqualität durch Coenzym Q10, L-Carnitin, Vitamin C und E





Etwa 15% der Paare in Deutschland sind ungewollt kinderlos. In ca. 35 – 40% der Fälle liegt es an einer Fruchtbarkeitsstörung (Infertilität) des Mannes. Ursache für diese Fruchtbarkeitsstörung ist oftmals ein erhöhter oxidativer Stress in der Samenflüssigkeit (Ejaculat).

Erhöhter oxidativer Stress, eine verminderte antioxidative Fähigkeit des Organismus und eine verschlechterte mitochondriale Funktion der Spermien werden als Hauptfaktoren für die männliche Unfruchtbarkeit angesehen.

Spermien werden im Hodengewebe gebildet , wandern dann in den Nebenhoden und erfahren hier einen Reifungsprozess, den es den Spermien schließlich ermöglicht, die Eizelle zu befruchten. Dieser Reifungsprozess kann durch erhöhten oxidativen Stress gestört werden, was dazu führen kann, dass die Qualität der Spermien – die Beweglichkeit und Anzahl der Spermien – beeinträchtigt ist.

Coezym Q10, L-Carnitin. Vitamin C und Vitamin E haben antioxidative Fähigkeiten (zum Teil besteht ein Synergismus zwischen den einzelnen Substanzen) und können somit den oxidativen Stress für die Spermien herabsetzen. Daneben sind Coenzym Q10 und L-Carnitin für den Energiestoffwechsel in den Mitochondrien der Spermien (Kraftwerke der Spermien) von entscheidender Bedeutung. Die Mitochondrien sorgen für die Energie in den Spermien, damit die Beweglichkeit der Spermien erst möglich ist.

In einem im Februar 2015 veröffentlichten Artikel “Coezyme Q10, alpha Tocoperol and oxidative stress could be important metabolic biomarkers of male infertility“, untersuchten die Autoren bei 40 infertilen Männern (Probanden) deren Sperma vor und während der Verabreichung von Carni-Q-Nol™ nach 3 und 6 Monaten. Carni-Q-Nol™ ist ein im Handel befindliches Präparat und enthält 440 mg L-Carnithin + 30 mg Ubiquinol + 75IU Vitamin C + 12 mg Vitamin E pro Kapsel.

Die Probanten nahmen über 6 Monate das Präparat regelmässig täglich oral ein. Nach 3 und 6 Monaten wurde die Spermienqualität und der oxidative Stress (anhand des TBARS Spiegel) gemessen. Es zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Spermienqualität im Hinblick auf die Konzentrationszunahme sowie der verbesserten Beweglichkeit der Spermien. Weiterhin zeigte sich eine Abnahme des oxidativen Stress gemessen am Rückgang des TBARS Spiegel im Serum und in der Samenflüssigkeit. Daneben kam es während der Behandlung bei 45% der Paare zu einer Schwangerschaft.

Zusammenfassung
Seit langem ist bekannt, dass oxidativer Stress einen negativen Einfluss auf die Spermienqualität hat. Verschiedene Antioxidantien wurden wiederholt untersucht und es zeigte sich eine Verbesserung der Spermaqualität. Bei dieser Arbeit wurde nun auch Wert auf die Energieversorung der Mitochondrien gelegt. Die Kombination beider Ansatzpunkte (oxidativer Stress und Energie der Mitochondrien) führten zu einer deutlichen Verbesserung der Spermaparamter. Ich sehe dies als eine therapeutische Möglichkeit an, die Spermaqualität bei Männern zu verbessern.

Quellen:
Anna Gvozdjakova, Jarmila Kucharska, Josef Dubravicky, Viliam Mojto and Ram B. Singh: Disease markers 2015; 2015: 827941Coezyme Q10, alpha Tocoperol and oxidative stress could be important metabolic biomarkers of male infertility
Nieschlag, Behre und Nieschlag: Andrologie , 3. Auflage Springer Verlag: Seite 66 – 76
Udo Böhm, Claus Muss: Rationelle Therapie in der Mikronährstoffmedizin Uni – Med, 1. Auflage 2011: Seite 36 – 37; 47 – 49; S.44 – 45
 



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