Im Frühsommer 2014 war ein stationärer Aufenthalt notwendig aufgrund eines akuten Schubes der Prostatitis mit Anstieg der Entzündungsparameter im Blut und des PSA Wertes. Unter intravenöser Therapie erfolgte zwar ein Rückgang der Entzündungszeichen und des PSA Wertes, der Patient klagte jedoch weiterhin über Schmerzen im Unterbauch und beim Wasserlassen. In der anschließend multiparametrischen MRT-Untersuchung des kleinen Becken und der Prostata wurde der Nachweis einer Prostatitis erbracht.
Nach dieser Episode schlug ich dem Patienten im Herbst 2014 vor, einen anderen Therapieweg, ohne den Einsatz von Antibiotika, einzuschlagen: eine sogenannte Autovakzinierung. Hierbei werden multiresistente Keime (Enterococcus faecalis) aus seinem Sperma isoliert , aufgearbeitet und es wurde ein individueller Impfstoff (erregerspezifische Autovakzine) hergestellt. Es erfolgte dann die regelmäßige subkutane Injektionen dieser Autovakzine.
Unter dieser Therapie kam es rasch zu einer deutlichen Besserung des Beschwerdebildes des Patienten. Eine antibiotische Therapie ist seither nicht mehr erforderlich.
Fazit: Bei Patienten mit chronischer Prostatitis stellt nach meinen Erfahrungen die erregerspezifische Autovakzinierung eine Therapieoption im Gegensatz zu antibiotischen Therapie dar.
Zum Thema Autovakzinierung siehe auch den Artikel:
Chronisch rezidivierende Harnwegsentzündungen der Frau